Pilotprojekt 4-Tage-Woche umsetzen!

Die 4-Tage-Woche sichert und schafft Jobs und ist eine gute Ausstiegsvariante aus der Kurzarbeit. Wir wollen ein Pilotprojekt zur Umsetzung der 4-Tage-Woche starten. Für unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner eine Win-win-win-Situation: für Unternehmen, Arbeitnehmer*innen, Staatskasse und Umwelt!

Unsere Vorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner hat bereits vor einem Jahr den Vorschlag gemacht, in Österreich eine freiwillige geförderte 4-Tage-Woche in Verbindung mit einer Arbeitszeitverkürzung einzuführen. „Die Umsetzung dieser Arbeitszeitverkürzung wollen wir heute anstoßen. Es ist Zeit!“ Denn die letzte Arbeitszeitverkürzung liegt 46 Jahre zurück, Arbeitswelt und Lebensstil haben sich seitdem grundlegend verändert. Im vergangenen Krisenjahr war knapp ein Drittel aller Arbeitnehmer*innen in Österreich in Kurzarbeit, die aktuelle Corona-Kurzarbeit wird auslaufen – und sie ist auch kein Dauermodell.

„Die 4-Tage-Woche ist eine gute, beschäftigungssichernde Ausstiegsvariante aus der Kurzarbeit“, erläutert unsere Vorsitzende und warnt vor einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit nach Auslaufen der Kurzarbeit. „Wir wollen den Aus- und Umstieg zu einer 4-Tage-Woche überall dort fördern, wo es Sinn hat für Unternehmen und Beschäftigte. Unser Modell ist ein freiwilliges Förderangebot für jene Betriebe, die das möchten“, so Rendi-Wagner. Es gehe nicht um eine generelle Arbeitszeitverkürzung, sondern ein Angebot.

„Es ist eine Win-Win-Win-Situation für alle“, so die SPÖ-Chefin:

  • Beschäftigungsmotor Arbeitszeitverkürzung: Arbeitsplätze werden gesichert und neue geschaffen.
  • Krisengebeutelte Unternehmen profitieren, denn sie werden staatlich unterstützt – und die Produktivität steigt.
  • Die Beschäftigten sind gesünder, erholter, motivierter und zufriedener. Und auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird einfacher.
  • Klimafreundlich: positive Umweltfolgen durch einen Tag weniger Pendeln und weniger CO2-Ausstoß
  • Mehr Menschen in Beschäftigung bedeuten für die öffentliche Hand weniger Ausgaben für Arbeitslosengeld und höhere Steuereinnahmen durch mehr Beschäftigte und mehr Kaufkraft.

Vorbild Island mit positiver Bilanz

„Es ist Zeit, den ersten Schritt zu setzen!“, sagt unsere Vorsitzende. Die 4-Tage-Woche hat sich international als Erfolgsmodell erwiesen. Andere Länder zeigen bereits vor, wie es geht: Island hat den weltweit größten Pilotversuch zur 4-Tage-Woche gemacht und diesen wissenschaftlich begleitet. Der Pilotversuch war so erfolgreich, dass jetzt 86 Prozent der Beschäftigten entweder schon in Arbeitszeitverkürzung sind oder die Möglichkeit dazu bekommen. Die Beschäftigten sind glücklicher, gesünder und produktiver – und das rechnet sich auch wirtschaftlich. Auch in Neuseeland gibt es einen Versuch, der gezeigt hat: Die Produktivität der Beschäftigten hat sich verdoppelt. Und Spanien steht kurz davor, ein Pilotprojekt zur 4-Tage-Woche zu starten.

Pilotprojekt 4-Tage-Woche: Gespräche mit Gewerkschaften und Parteien

„Wenn wir uns den internationalen Zukunftsentwicklungen entziehen, ist das nicht gut für unsere Wettbewerbsfähigkeit. Darum bin ich überzeugt, dass gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um den ersten Schritt Richtung 4-Tage-Woche zu setzen: Wir schlagen vor, auch in Österreich ein Pilotprojekt zur 4-Tage-Woche zu starten.“ Die SPÖ startet jetzt einen breiten Diskussionsprozess ohne ideologische Scheuklappen und wird über den Sommer Gespräche mit allen Gewerkschaften und Parteien führen. Das Pilotprojekt soll wissenschaftlich begleitet werden. Im Herbst werden wir im Parlament einen Antrag dazu einbringen.

Muchitsch: Arbeitszeitverkürzung ist die Zukunft!

Im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und im Wettbewerb um Fachkräfte ist es höchst an der Zeit, neue Wege zu gehen. „Wir sind überzeugt, dass auch Österreich einen Anreiz schaffen muss, um Unternehmen abzuholen, die dem Modell der Arbeitszeitverkürzung kritisch gegenüberstehen“, sagt unser Sozialsprecher Josef Muchitsch. „Ich bin überzeugt: Es gibt kein Zurück, die Neuverteilung der Arbeitszeit ist die Zukunft. Wir sind im 21. Jahrhundert. Man kann nicht immer nur von Arbeitnehmer*innen Flexibilität verlangen, auch die Arbeitswelt muss mitgehen.“ Auch in Österreich gibt es Beispiele für eine erfolgreiche Arbeitszeitverkürzung. Ein Unternehmen in Osttirol hat bei vollem Lohnausgleich von 38,5 auf 36 Stunden reduziert. Das Ergebnis: Es gab Bewerbungen en masse, das Unternehmen konnte um 80 Fachkräfte aufstocken, die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen und Kund*innen ist groß. Auch in Oberösterreich hat 2018 ein Unternehmen auf 30-Stunden-Woche umgestellt und mehr Produktivität festgestellt. „Die ersten Unternehmen, die mitmachen, werden zu den Gewinnern zählen“, so Muchitsch. Die Regierung dürfe hier nicht wegschauen.